Hans Wagner Wohnungsunternehmen
  • Header Image


Richtig Heizen und Lüften

Hier geht es um Ihre Gesundheit, denn zu sparsames Lüften kann zu Schimmelbildung führen. Diese Schimmelpilze können Allergien und Erkrankungen der Atemwege verursachen.

Der Mensch, Tiere und auch Pflanzen geben den ganzen Tag Feuchtigkeit an die Luft ab. Täglich kommen so je nach Anzahl der Bewohner und Pflanzen mehrere Liter zusammen. Damit sich diese Feuchtigkeit nicht in Ihrer Wohnung festsetzt und Schimmelpilzen damit einen Nährboden bietet, ist regelmäßiger Luftaustausch eine Notwendigkeit.

Die während der Heizperiode einzig sinnvolle Art zu Lüften ist das Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern, wenn gewünschts auch mit Durchzug durch die ganze Wohnung.
Im Herbst sollten Sie die Fenster länger geöffnet halten, 10-15 Minuten, im Winter genügen 1 – 5 Minuten, jeweils mehrmals täglich je nach Feuchtigkeitsbelastung.
Wenn Sie im Winter die Fenster zu lange geöffnet halten, kühlen Möbel und Wände aus, die müssen Sie dann wieder miterwärmen und das erhöht die Heizkosten. Regelmäßiges Lüften hilft außerdem Heizkosten zu sparen, den frische Luft läßt sich leichter warm halten als verbrauchte.

Schlafzimmer
Hier wird meistens weniger beheizt. Daher sollte im Winter die Tür zu den beheizten Räumen geschlossen bleiben, damit sich die warme feuchte Luft nicht an den relativ kalten Wänden niederschlägt. Am idealsten stellen Sie die Heizung so ein, daß hier eine Temperatur von 16-18 °C erreicht wird. Morgens und vor dem Schlafengehen sollte hier unbedingt gelüftet werden.

Bäder, Duschen und Waschküchen
Diese Räume sollten Sie während der Benutzung geschlossen halten. Wenn Sie direkt nach der Benutzung mit weit geöffnetem Fenster gelüftet werden, können diese Räume anschließend in geheiztem Zustand geöffnet bleiben.

Kellerräume
Winter: Je kälter es draußen ist, desto besser wirkt die Regulierung der Raumluftfeuchte durch Stoßlüftung.

Sommer: Jetzt lüften Sie am besten nur nachts, denn Warmluft enthält mehr Feuchtigkeit. Tagsüber die Fenster am besten immer ganz geschlossen halten. Wer an schwülen Sommertagen tagsüber das Fenster eines kühlen Kellers offen stehen läßt, provoziert Feuchteschäden. Die Feuchtigkeit kondensiert dann an den kühlen Wänden genauso wie an einer Flasche aus demKühlschrank.

Tipps:
- Besorgen Sie sich ein Hygrometer.
Dieses Gerät mißt die Luftfeuchtigkeit im Verhältnis zur Temperatur.
Ideal sind im Winter 40-50 % relative Feuchte, im Herbst und Frühling dürfen es auch 50 – 60 %. Die Geräte gibt es schon ab etwa 10 Euro.

- Mobiliar, insbesondere große Schränke nicht zu dicht an kalte Außenwände stellen.
Die Luft kann sich dahinter sonst nicht erwärmen, es schlägt sich schnell die Feuchtigkeit nieder. Schimmelgefahr! Wenn es nicht anders gehts, mindestens ein Abstand von 5 cm einhalten, bei größeren Schränken oder nicht unterlüfteten Füßen sind mindestens 10 cm Abstand zu einer Außenwand ratsam.

Schimmelpilzbildung

Schimmelpilze sind allgegenwärtig und nützlich für die Umwelt. Sie können aber auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, besonders dann, wenn sie sich beispielsweise in unseren Wohnungen stark vermehren. Wie kommen die Schimmelpilze dort hin, wie erkennen wir sie und was kann gegen eine ungesunde Schimmelvermehrung getan werden?

Was sind Schimmelpilze?
Zu den Schimmelpilzen werden Pilze gerechnet, die typische Pilzfäden und winzige, nur unter dem Mikroskop sichtbare Sporen ausbilden. Schimmelpilze gehören zu unserer natürlichen Umwelt. Sie sind an der Zersetzung von organischem Material beteiligt und spielen damit eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Die Sporen von Schimmelpilzen sind daher allgegenwärtig, unter anderem im Boden und in der Luft. Sie können Monate und Jahre auch bei Trockenheit überleben; wachsen können sie aber nur in feuchter Umgebung.
Wie kommt es zu Schimmel in der Wohnung?

Schimmelpilzsporen sind immer im Innenraum vorhanden. Zu einem Wachstum von Schimmelpilzen kommt es aber nur, wenn die Sporen auf eine feuchte Oberfläche treffen. Durch das Wachstum entsteht dann sichtbarer Schimmelbefall. Neben Schimmelpilzen können auch andere Mikroorganismen (z.B. Aktinobakterien) in feuchten Innenräumen wachsen. Ursachen erhöhter Feuchte in der Wohnung können zum Beispiel sein:

  • direkter Eintrag von Feuchtigkeit über defekte Dächer, Risse im Mauerwerk, aufsteigende Feuchte in Wänden,
  • ungenügendes Austrocknen bei Neubauten oder nach Baumaßnahmen,
  • Wassereintritt infolge von Rohrbrüchen oder anderen Wasserschäden,
  • unzureichende Abfuhr erhöhter Raumluftfeuchte durch zu wenig Lüftung,
  • Kondensation der Luftfeuchte im Bereich von „kalten“ Wänden, die beispielsweise durch Wärmebrücken oder bei unzureichender Wärmedämmung sowie durch unsachgemäßes Heizen entstehen.

Wie gefährlich ist Schimmel in der Wohnung?
Von Schimmelpilzen kann eine Gesundheitsgefahr ausgehen, wenn die Sporen in großer Zahl eingeatmet werden. Grundsätzlich sind alle Schimmelpilze in der Lage, allergische Reaktionen wie beim Heuschnupfen (laufende Nase, Augenreizungen, Niesen) auszulösen. Wenn Sie in einer feuchten, schimmligen Wohnung leben, haben Sie außerdem ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfektionen sowie für eine Verstärkung einer vorhandenen Asthmaerkrankung.

Wie kann man Schimmel in der Wohnung vorbeugen?
Ein baulich intaktes Gebäude, in das keine Feuchte von außen eindringt, ist Voraussetzung für gesundes Wohnen. Vorbeugend gegen Schimmelwachstum wirkt richtiges Heizen und Lüften – mit regelmäßigem Abführen der Feuchtigkeit nach außen. Wärmedämmmaßnahmen können das Problem von Wärmebrücken mit kalten Wandtemperaturen reduzieren. Wenn bei einer energetischen Sanierung, dicht schließende Fenster eingebaut werden, müssen Sie aber verstärkt lüften, um die Feuchte im Raum und damit die Schimmelgefahr zu reduzieren. Bei Havarien (z.B. Wasserrohrbruch, Überschwemmungen) ist es wichtig, die betroffenen Materialien möglichst schnell zu trocknen, um Schimmelwachstum zu vermeiden.

Woran erkennt man Schimmel in der Wohnung?
Schimmelpilze bilden beim Wachstum durch ihre gefärbten Sporen farbige, oft braune oder schwarze Flecken an Wänden, Decken oder Mobiliar. Manchmal wachsen sie aber auch im Verborgenen hinter Schränken oder in abgehängten Decken. Dann ist ein erster Hinweis oft ein modriger, muffiger Geruch.

Quelle: Umweltbundesamt